Alles hat eine Geschichte. Auch Schokolade.
Seit Tausenden von Jahren
ist Schokolade Kult(ur)
Angefangen hat alles etwa im Jahr 3300 vor Christus in Südamerika. Viele Jahrhunderte waren die Früchte des Kakaobaums der südamerikanischen Bevölkerung vorbehalten.
Mit den europäischen Eroberungen im ausgehenden 15. und beginnenden 16. Jahrhundert erfreuten sich Kakao und Schokolade auch in unseren Regionen zunehmender Beliebtheit.
Heute ist Schokolade ein großer Wirtschaftsfaktor: 2021 wurde auf der ganzen Welt Schokolade im Wert von 31 Milliarden Euro gehandelt. Vom Kultgetränk zum Handelsschlager in rund 500 Jahren.
Vor Christi Geburt
Archäologische Funde, die 2018 im Südosten von Ecuador gemacht wurden, legen nahe, dass hier Kakao bereits 3300 vor Christus kultiviert wurde. Etwa 1800 Jahre später tauchen Spuren von Kakao bei den Olegen im Tiefland der mexikanischen Golfküste auf.
Nach Christi Geburt
Der Kakaoanbau durch die Maya wird von Forschenden auf etwa 600 nach Christus datiert. Zu dieser Zeit werden die Kakaobohnen zerstoßen und mit Wasser zubereitet als Getränk genossen. Bei den Azteken jedoch nur von erwachsenen Männern, da dem Kakao berauschende Wirkung nachgesagt wird.
Im 16. Jahrhundert in Südamerika
Unter Aztekenkönig Moctezuma II. ist Kakao ein Zahlungsmittel – vorausgesetzt die Bohnen sind hübsch gleichmäßig und aus einer bestimmten Region Mexikos. Die Bohnen haben eine hohe Kaufkraft.
Im 16. Jahrhundert in Europa
Christoph Kolumbus bringt den Kakao aus Amerika mit. Doch keiner weiß etwas damit anzufangen. Erst Hernán Cortés bringt 1528 mit dem Kakao auch seine Zubereitung mit. Der Siegeszug des Kakaos in Europa beginnt.
17. bis 19. Jahrhundert in Europa
Das erste Schokoladencafé eröffnet 1657 in London. 16 Jahre später wird in Bremen erstmals öffentlich Kakao als Getränk ausgeschenkt. Der Handel mit Kakao entwickelt sich langsam, aber stetig. Doch Kakao und Schokolade bleiben den Reichen vorbehalten. Mit der industriellen Kakao- und Zuckerherstellung und -verarbeitung zu Beginn des 19. Jahrhunderts nimmt der allgemeine Kakaokonsum zu.
Im 19. Jahrhundert in Deutschland
Es ist das „Jahrhundert der Schokolade“. Überall in Deutschland werden Schokoladenfabriken gegründet: die Halloren Schokoladenfabrik in Halle/Saale, Jordan & Timaeus in Dresden, Stollwerk in Köln, Fassbender und Rausch in Berlin, Hachez in Bremen.
Im 19. Jahrhundert in der Schweiz
Die Namen sind heute noch bekannt: Suchard, Lindt, Tobler, Sprüngli, Nestlé – sie haben in der Schweiz die Schokolade groß und viele relevante Erfindungen zu ihrer Verarbeitung gemacht.
Das 20. Jahrhundert
Im Jahr 1914 gibt es 180 Schokoladenfabriken in Deutschland. Der Schweizer Robert Victor Neher erfindet die Alufolie und revolutioniert damit die Verpackung und den Transport von Schokolade. Die beiden Weltkriege verändern die Schokoladenproduktion in vielen Ländern. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist der Rohkakao knapp, die Entwicklung verläuft im Osten anders als im Westen.
Schokolade im 21. Jahrhundert
Seit dem letzten Kriegsende hat sich Schokolade stetig zum Massenprodukt entwickelt. Industrialisierung und Globalisierung haben die Preise fallen lassen. 2021 wurden in Deutschland 12,9 Kilogramm Schokolade pro Kopf produziert. 2022 verzehrten die Deutschen pro Kopf 9,56 Kilogramm Schokolade.